Um eine spannende und erfolgreiche Unternehmensgeschichte zu schreiben, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Was genau, verrate ich Ihnen hier.
Sie haben noch keine Unternehmensgeschichte auf Ihrer Website oder nur ein sehr rudimentäre Darstellung? Dann sollten Sie das Thema unbedingt auf Ihre Agenda setzen. Es steckt viel Potenzial in Ihrer Unternehmensgeschichte – unabhängig davon, wie alt Ihre Firma ist.
Generell steht Alter für Erfahrung. Da reichen oft schon 10 Jahre. Wenn es mehr sind, um so besser! Und so sehr wir alles Neue lieben, dürfen wir doch nicht den Wunsch unserer Kunden nach erfahrenen Partnern unterschätzen. Erfahrung ist das Kernthema der meisten Unternehmensgeschichten. Sie können aber noch sehr viel mehr darin transportieren. Nämlich das, was Ihre Firma ganz besonders macht, sie von anderen unterscheidet.
Denn, wer sich für Ihre Arbeit, Ihr Produkt interessiert, möchten sich zunächst ein Bild von Ihnen machen. So wie Sie beim persönlichen Kundengespräch über Ihr Unternehmen erzählen, sollten Sie es auch auf Ihrer Website tun. Und Sie sollten das Nutzen, was das Medium bietet: viel Raum für Stories, Bilder oder Filme.
Damit das gut gelingt, möchte ich Ihnen hier 11 Tipps für die Umsetzung Ihrer Unternehmensgeschichte geben. Als Dos und Dont’s formuliert vermitteln sie schnell, worum es geht. Wenden Sie diese einfachen Regeln und Hinweise an, helfen sie Ihnen die Geschichte zu schreiben, die Ihr Unternehmen verdient!
Was sollte man also lieber lassen?
Die Don’ts der Unternehmensgeschichte
- Präsentieren Sie keine nackten Zahlen!
Fanden Sie Geschichte in der Schule langweilig? Wahrscheinlich mussten Sie Jahreszahlen auswendig lernen und erfuhren zu wenig über die Zusammenhänge und die Menschen dahinter. Machen Sie nicht den gleichen Fehler auf Ihrer Unternehmenswebsite! Eine lange Timeline interessiert niemanden. Sie sollte höchstens ergänzend eingesetzt werden für einen kurzen Überblick. Erzählen Sie lieber die Besonderheiten Ihrer Geschichte. Geschichten sind spannend und das, woran sich die Menschen später erinnern!
- Erfinden Sie keine Geschichte!
Was Sie erzählen, sollte sauber recherchiert und fundiert sein. Nichts ist peinlicher, als wenn Sie ein großes Jubiläum feiner und jemand feststellt, dass das Gründungsdatum nicht korrekt ist oder eine Erfindung eigentlich von der Konkurrenz gemacht wurde. Schauen Sie also in Ihren Unterlagen nach. Falls Sie dort nichts finden, schlagen Sie andere Wege der Recherche ein oder holen Sie sich Hilfe!
- Verstecken Sie nichts!
Lassen Sie nichts Wichtiges aus. Das rächt sich, wenn es ans Tageslicht kommt. Andererseits ist ein offener und ehrlicher Umgang, z. B. mit der NS-Zeit, heute eher gut fürs Unternehmensimage. Auch überstandene Krisen sind ein Zeichen von Stärke, Mut und Wandlungsfähigkeit. Ohne Krise kein Held!
- Verwenden Sie keine alten Texte!
Die Geschichte vom letzten Jubiläum vor 25 Jahre war damals sicher richtig gut. Aber ist sie es heute noch? Sie muss ohnehin weitergeschrieben werden, lassen Sie sie also auch gleich überarbeiten. Auch, wenn Sie stolz darauf sein können schon so lange zu bestehen – Altbacken möchten Sie sicherlich nicht wirken.
- Lassen Sie nicht die Praktikantin schreiben!
Historiker*innen habe einige Jahre studiert und wissen sehr viel über Zeitgeschichtliches, Kultur‑, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Dieser Hintergrund macht die Geschichte oft erst so richtig plastisch und fasziniert. Unternehmenshistoriker*innen sind dazu oft noch versiert im Marketing Expert*innen in Fragen der Aufbereitung und Präsentation Ihrer Geschichte. Nutzen Sie das für Ihr Jubiläum oder Ihre Website!
Falls Sie selbst recherchieren, konzipieren und schreiben: lassen Sie sich von jemanden helfen, der schon langer im Unternehmen ist oder war und vieles selbst erlebt hat. Das erleichtert die Einordnung.
Die Dos für Ihre Unternehmensgeschichte
- Stehen Sie zu Ihrem Alter!
Ihr Alter ist ein Beleg für Ihren Erfolg! Nur erfolgreiche Unternehmen werden alt. Alter ist daher bei Unternehmen immer ein Ausweis von Konw How und Qualität – und für Innovationsfähigkeit und Wandelbarkeit. Denn würden Sie noch so arbeiten wir vor 40 Jahren, gäbe es Sie wahrscheinlich nicht mehr. Außer natürlich, Sie stellen traditionelle Backwaren oder teure Armbanduhren her.
- Erzählen Sie Ihre Geschichte!
Wie schon gesagt, Menschen möchten wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Erzählen Sie etwas spannendes, macht Sie das interessant und Sie bleiben in Erinnerung. (Ich sage nur Storytelling!) Nutzen Sie die wichtigsten Geschichte(n) für Ihre Homepage. Überlegen Sie aber auch bei anderen Gelegenheit, wo Raum ist für andere Aspekte Ihrer Geschichte.
- Zeigen Sie Bilder!
Wir sind visuelle Wesen. Heute sind Bilder wichtiger denn je, weil wir uns durch die elektronischen Medien so daran gewöhnt haben. Gerade historische Bilder wecken bei sehr vielen Menschen Interesse. Zeigen sind Altvertrautes, lassen Sie nostalgische Gefühle aufsteigen, sind sie älter oder zeigen Ungewöhnliches, machen sie neugierig. In beiden Fällen haben sie die Aufmerksamkeit gewonnen. Kommen jetzt interessante Infos oder Geschichten dazu, werden sie im Gedächtnis bleiben.
- Aktualisieren Sie Ihre Geschichte regelmäßig!
Nichts wirkt verstaubter als eine Timeline, deren letzter Eintrag fast 10 Jahre alt ist. Bei Texten verhält es sich ähnlich. Überprüfen Sie regelmäßig, ob der Text noch zu Ihnen passt! Geschichte wird immer für die Gegenwart erzählt. Darum wandeln sich auch unsere Erzählungen und unsere Geschichtsschreibung. Sie reifen mit uns. Das ist ganz normal und – solange nicht Falsches erzählt wird – völlig in Ordnung.
- Setzen Sie Ihre Unternehmensgeschichte vielseitig ein!
Geschichten kommen super an. Vielleicht haben Sie einzelne spannende Details, Fotos oder Fakten, die Sie aus Ihrer aufgearbeiteten Geschichte herausholen können. Das ist schöner Content, der auf Social Media Plattformen wie LinkedIn, Facebook oder Instagram sicherlich gut ankommt.
Auch Präsentationen werden durch ein kleines historisches Detail, eine kurze Geschichte aufgelockert. Und auch in Ihrer Unternehmensdarstellung ist Raum für Geschichte(n).
- Verstehen Sie Ihre Unternehmensgeschichte als Teil Ihres Corporate Marketings!
Ihre Unternehmensgeschichte ist der ideale Ort, um glaubhaft zu vermitteln (und zu belegen!), wofür Sie stehen. Es lohnt sich aber auch, Ihre Geschichte zu befragen, wenn Sie sich Ihre Werte und Ihr Warum bewusst machen möchten. Mit einer Methode wie dem Storyharvesting können Sie Mitarbeiter aktiv einbinden und haben am Ende nicht nur Werte, sondern auch schon die Geschichten und Botschafter dazu.
Eine erfolgreiche Geschichte zu schreiben und zu erzählen ist ein langfristiger Prozess. Die Geschichte auf der Website oder die Jubiläumsausstellung ist idealerweise ein Glied in einer langen Kette von Auseinandersetzungen und Darstellungen Ihrer Unternehmensgeschichte, die sich mit Ihnen entwickelt. Wenn Sie diese 11 Punkte dabei berücksichtigen, haben Sie einen ersten Schritt unternommen, um Ihre Geschichte zu einem Erfolgsfaktor für Ihr Unternehmen zu machen.
Denn, die Kraft guter Geschichten können wir gar nicht unterschätzen!